Eurolog 2019
Bereits zum 7. Mal fand der EUROLOG in Schloss Zweibrüggen statt. Die Veranstaltung im Rahmenprogramm der Karlspreisverleihung ist immer wieder äußerst interessant und zieht viele Gäste an. So konnte Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch am Abend des 15. Mai 2019 in seiner kurzen Ansprache u. a. die Europaabgeordnete Sabine Verheyen, den ehemaligen und letzten Landrat des Kreises Aachen Carl Meulenbergh, den Wethouder Freed Jansen aus der niederländischen Partnerschaftsgemeinde Landgraaf, diverse Vertreter von Kreissparkasse Heinsberg sowie von Volks- und Raiffeisenbanken begrüßen.
Sein besonderer Willkommensgruß galt jedoch den vier Herren, die auf dem Podium Platz genommen hatten. Dort diskutierten in diesem Jahr der Minister des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, der Chefredakteur der Aachener Zeitung/Aachener Nachrichten, Thomas Thelen, sowie Professor Dr. Thomas Niehr vom Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft der RWTH Aachen zum Thema „Kann der Populismus Europa spalten?“. Der Sprecher des Aachener Karlspreisdirektoriums, Dr. Jürgen Linden, hatte auch in diesem Jahr wieder die Moderation auf dem Podium übernommen.
Über eine Stunde zeigten der Sprachwissenschaftler, der Innenminister des Landes NRW und der Chefredakteur aus ihrer jeweiligen Sicht heraus auf, was Populismus bedeutet, wie er entstehen kann und welche Möglichkeiten es gibt, Populisten zu erkennen. So wurde schnell deutlich, dass gerade Menschen, die mit Situationen unzufrieden sind, die Zukunftsängste haben, für die „einfachen Forderungen“ und „einfachen Antworten“ von Populisten empfänglich sind. Dabei – da waren sich die Podiumsdiskussionsteilnehmer einig – kann es auf viele Fragen in Politik und ebenso im allgemeinen Lebensumfeld bei schwierigen Problemstellungen keine einfachen Antworten und Lösungen geben. Kritische Meinungen zu Europa darf es durchaus geben, führte der Sprachwissenschaftler aus. Der Chefredakteur ergänzte, dass es wichtig sei, dass die „schweigende proeuropäisch eingestellte Mehrheit“, z. B. durch Leserbriefe für ein geeintes Europa, für Frieden und Demokratie eintreten müsse. „Wenn ich den Menschen die Wahrheit zu Themen in aller Deutlichkeit und auch Ausführlichkeit sage, entziehe ich den Populisten ihre Grundlage“, war sich der Innenminister sicher.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion war festzustellen, dass im „Barocksaal“ des Schlosses und damit in ungezwungener Atmosphäre, die Fragestellung unter den anwesenden Gästen weiter heftig erörtert wurde.