Bosbach in Übach-Palenberg
„Ich freue mich - als erst vor geraumer Zeit neu gewählter CDU Vorsitzender des Stadtverbandes Übach-Palenberg – Sie, lieber Herr Wolfgang Bosbach, hier und heute in der Lohnhalle des Carolus-Magnus-Centrums in Übach-Palenberg begrüßen zu dürfen.“
Mit diesem Worten und unter dem Beifall der zahlreich erschienen Besucher begrüßte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Oliver Walther den CDU-Bundestagsabgeordneten aus Bergisch-Gladbach, zugleich Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages und sicherlich einer der profiliertesten und medienerfahrensten CDU-Bundespolitiker. Oliver Walther dankte gleichzeitig Günter Weinen und Dietmar Lux, die die Veranstaltung initiiert und organisiert hatten und begrüßte in einem Atemzug Wilfried Oellers, den CDU-Bundestagsabgeordneten des Kreises Heinsberg. Auch Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch (CDU) – ebenfalls von Oliver Walther herzlich willkommen geheißen - freute sich sichtlich, dass Wolfgang Bosbach zu einem Vortrag nach Übach-Palenberg gekommen war.
In seinem breit gefächerten Vortrag sprach Wolfgang Bosbach nach seinem Eintrag in das „Goldene Buch“ der Stadt diverse aktuelle bundes- und europapolitische Themen an. Bereits zu Beginn seines Vortrages stellte Bosbach klar: „Nicht die Politik verdirbt den Charakter eines Menschen; vielmehr verderben charakterlose Menschen die Politik!“. Bereits mit diesem Ausspruch ließ Wolfgang Bosbach seine politische Linie erkennen, eine Linie, bei der er seiner eigenen Überzeugung treu bleibt und auch innerparteilich standhaft vertritt. Dies hat ihm in seiner über 40-jährigen politischen Laufbahn bestimmt nicht nur Freunde gemacht.
Auch zurzeit spricht Wolfgang Bosbach – entgegen der Linie der Bundesregierung – etwas aus, was viele Deutsche in Bezug auf die Finanzpolitik der EU gegenüber Griechenland - ebenso sehen. Nach seiner Überzeugung dürfen die Staaten der Europäischen Union auf keinen Fall für die Schulden anderer Mitgliedsstaaten solidarisch haftbar gemacht werden. Am Beispiel Griechenlands zeigte er die Gründe dafür auf. Er schilderte das Entstehen der dort jetzt herrschenden Finanzkrise und stellte in einfachen und klar verständlichen Worten dar, dass nicht Deutschland oder gar Bundeskanzlerin Angela Merkel Ursache für die Krise Griechenlands verantwortlich ist, wie es in der dortigen Presse bereits mehrfach angedeutet wurde und sogar Vergleiche und sogar Symbole zum ehemaligen „Nazi-Deutschland“ gezogen werden. Er forderte den Schutz Deutschlands und seiner auf so üble Art und Weise angegriffenen deutschen Politiker durch die EU ein. Es müssten klare Worte der EU gegenüber Griechenland gefunden werden, klare Worte des Unverständnisses über eine Verdrehung der Tatsachen.
Ebenso fand Wolfgang Bosbach zur Flüchtlingspolitik der EU deutliche Worte. So stellte er klar, dass Deutschland das europäische Land ist, in dem europaweit die meisten Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben. Und dies ist schon seit Jahrzehnten so. Beispielhaft zeigte er die Flüchtlingsströme aus dem damals bürgerkriegsgebeutelten ehemaligen Jugoslawien auf. Dass die italienische Insel Lampedusa heute mit den Bootsflüchtlingen aus dem Mittelmeerraum überfordert ist, sei doch nur zu klar. Das ist eine kleine Insel. Auch unsere deutsche Insel Langeoog wäre überfordert, wenn dort solche Massen an Bootsflüchtlingen ankommen würden. Deutschland hält sich an die europaweit abgesprochenen Regelungen, insbesondere in Hinsicht auf Rechtsstaatlichkeit, Mindestlebensumstände und –werte. Dies sei in vielen anderen europäischen Staaten lange nicht gegeben. Da muss sich in den anderen europäischen Ländern dringend etwas ändern.
Deutschland ist nach Frankreich der europäische Staat, in dem die meisten islamischen Gläubigen außerhalb des islamischen Glaubensraumes leben. Dies war vielen der aufmerksamen Zuhörer ebenfalls so nicht bekannt. Dass dabei der islamische Glauben nicht gleichgesetzt werden darf mit dem IS-Gebilde, so wie es sich in aller Brutalität im Nahen Osten zeigt, gerade einmal zwei Flugstunden von uns entfernt, wurde von Wolfgang Bosbach unterstrichen. Wir leben hier in Deutschland seit über 70 Jahren in Frieden und Recht. Ganz Deutschland lebt seit der Wiedervereinigung auch in Freiheit. Dies darf uns Niemand und Keiner aus religiös-fanatischer Überzeugung nehmen. Da muss auch der Rechtsstaat alle Möglichkeiten ausschöpfen, ist Wolfgang Bosbach überzeugt.