Ortsumgehung Scherpenseel Bürgerversammlung
Ruhig und durchweg sachlich, trotzdem bei dem ein oder anderen Wortbeitrag von Emotionen geleitet, verlief die am 28. April 2016 im Grenzlandhof in Scherpenseel stattgefundene Bürgerversammung, zu der CDU-Ortsverbandsvorsitzender Dietmar Lux eingeladen hatte. Etwa 250 Bürgerinnen und Bürger Scherpenseels, Landgraaf und auch aus Grotenrath waren gekommen, um sich über die nach dem Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgesehene Ortsumgehung Scherpenseel zu informieren.
Als „Durchleitungsgemeinde“ für den Schwerlastverkehr aus den Niederlanden ist der Übach-Palenberger Ortsteil Scherpenseel ganz erheblich durch Lkw- und Pkw-Verkehr belastet. So werden alleine durch die Heerlener Straße nach Fertigstellung des Buitenrings ca. 20.000 Fahrzeuge pro Tag fahren. Scherpenseel ist dem Grunde nach ein Straßendorf, in dem die Häuser unmittelbar an der Straße liegen und auch die Grundschule unmittelbar an der Hauptverkehrsstraße, der Heerlener Straße, liegt. Für die Schulkinder birgt der Weg zur und von der Schule ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotential, führte CDU-Stadtverbandsvorsitzender Oliver Walther aus, der die Moderation der Versammlung übernommen hatte, nachdem CDU-Ortsvorsitzender Dietmar Lux die vielen Bürgerinnen und Bürger begrüßt hatte, unter denen sich auch die Ortsvorsteherin von Grotenrath, Resi Hensen, Geilenkirchens Bürgermeister Georg Schmitz, die Wethouderin aus Landgraaf, Kelly Regterschot, und Übach-Palenbergs Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch befanden. Wolfgang Jungnitsch machte in seinem Vortrag deutlich, dass in der Vergangenheit viele Gespräche mit den niederländischen Verantwortungsträgern und auch mit dem ehemaligen Bürgermeister von Geilenkirchen über mögliche Trassenführungen geführt worden sind. Auch mit seinem derzeitigen Geilenkirchener Amtskollegen hat er die Umgehungsstraße bereits thematisiert. Er entkräftete damit das von Resi Hensen vorgetragenen Argument, „mit ihnen sei nicht über die Straße gesprochen worden“.
Nach Vorstellung der gewünschten Trassenführung und Darstellung der „Gesamtproblematik Straßendurchgangsverkehr“ hatten die Anwesenden Gelegenheit, Bürgermeister Jungnitsch Fragen zu stellen. Viele Fragen bezogen sich auf die Umweltverträglichkeit der gewünschten Trasse. Aber auch der Erholungswert der Teverener Heide wurde angesprochen und ob auch nach dem Bau der Straße die Möglichkeit gegeben sei, dieses schöne Stück Naherholungsgebiet Teverener Heide weiterhin unmittelbar zu erreichen.
Die anwesenden Landwirte zeigte ihre Sorgen auf, dass ihnen „gute landwirtschaftlich genutzte Bodenfläche“ entzogen würde. Grotenrather Bürgerinnen und Bürger zeigten ihren Wunsch auf, nicht durch die Umgehungsstraße belastet zu werden und die gute Wohnqualität, die Grotenrath seit jeher hat, zu schmälern. Alle angesprochen Punkte wurden von Bürgermeister Wolfgang Jungnitsch ausführlich beantwortet. Klar stellte er heraus, dass er als Bürgermeister von Übach-Palenbedrg vorrangig die Interessen der Scherpenseeler zu vertreten habe. Gleichwohl sei ihm daran gelegen, die Interessen „der Grotenrather“ zu beachten. Daher sei die vorgestellte Trassenführung, die für Grotenrath so gut wie keine negativen Auswirkungen haben dürfte, für ihn ein guter Kompromiss. Resi Hensen, die die Trassenführung in der vorgestellten Planung als akzeptabel bezeichnete, bat der Übach-Palenberger Bürgermeister, mit ihm im Schulterschluss die Umgehungsstraße so zu realisieren.